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„Gegen jeden Krieg, gegen den Veteranentag, gegen jede Wehrpflicht in allen Ländern“ – Aufruf zu bundesweiten Aktionen

Auf Geheiß der Bundesregierung wurde der 15. Juni zum Veteranentag erklärt. Zu diesem Anlass sollen 2025 erstmalig bundesweit Veranstaltungen stattfinden. Die zentrale Veranstaltung wird an diesem Tag in Berlin stattfinden. Bundesweit (!) ist an diesem Tag an vielen öffentlichen Plätzen in Städten und Gemeinden mit einem erhöhten Militäraufkommen oder offiziellen Zusammenkünften aus Politik und Militär zu rechnen.

Sinn und Zweck dieses Tages soll es sein, aktive und ehemalige Soldat*innen aus ihrer gesellschaftlichen Randlage in den Schützengräben in spe zu holen. Damit soll ihre bislang konsequenzlos gebliebene Bereitschaft, im Namen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu morden und ermordet zu werden, eine würdevolle Anerkennung zu teil werden. Darüber hinaus aber geht es mit dem Veteranentag darum eine ideologische Mobilisierung der Gesellschaft hin zu einer „kriegsfähigen“ Gesellschaft voranzutreiben und vorzubereiten.

Wir erwarten einen militaristischen Staatsakt hinter Hamburger Gittern vor geladenen Gästen und großer medialer Reichweite. Dass bei solchen Gelegenheiten die Öffentlichkeit – eben diejenige Öffentlichkeit, für deren Begeisterung das Theater veranstaltet wird – defakto ausgeschlossen sein wird, ist Teil des Spieles.

Eben dieses Spieles, das spätestens mit dem russischen Großangriff auf die Ukraine im Februar 2022 für eine gesellschaftliche Polarisierung gesorgt hat, wie schon lange nicht mehr. Mit dem Beginn des Ukraine Krieges – und aktuell mit dem Krieg in Nahost – ist das Freund-Feind-Schema zum dominanten Muster geworden, nach dem die Welt zurechtgelegt wird. Und diesmal nicht nur in und aus der Perspektive der Herrschenden. Sondern auch in den Herzen und Köpfen vieler, die sich angesichts der Grausamkeit der Kriege dazu genötigt sehen, sich entweder für die eine oder andere Seite, für die eine oder andere Kriegspartei zu entscheiden. Dass sie dabei selbst Kriegspartei werden, scheinen sie nicht zu sehen oder nicht sehen zu wollen. Auch und vor allem dass diejenigen, die es besser wissen oder sogar besser wissen sollten, nun in das Kriegsgetöse mit einfallen und wahlweise eine Seite der Kriegsparteien passiv oder aktiv unterstützen oder die andere dämonisieren, stärkt Kriegslogiken und schwächt einen radikalen Antimilitarismus.

Im Nebel des Krieges und seinen Polarisierungen ist es schwer, nicht verschollen zu gehen, den klaren Blick zu bewahren und vor allem nicht zu vergessen, dass es in Kriegen keine Gewinner*innen gibt und Kriege nie im Namen der Menschlichkeit geführt werden. Es geht immer um patriarchale, koloniale Ideologien, um Volk, Nation und Rasse, um Grenzen und um wirtschaftliche Interessen oder geopolitisches Machtgeschiebe – in der Regel auf Kosten der Armen und Ausgegrenzten auf beiden Seiten. Schon die Aufrüstung hin zu Kriegen bedeutet Kürzungen in allen sozialen Bereichen.

Wir weisen die Logik von Nationalstaaten zurück und stehen auf keiner Seite von Nationalstaaten und deren Militärs und Milizen. Wir verurteilen jeden einzelnen Mord, jedes Massaker, jede Vergewaltigung, jede Geiselhaft und jeden Landraub – ob durch die Hamas und deren Verbündeten oder der israelischen Armee und deren Verbündeten! Für uns geht es nicht um Landstriche mit willkürlich gezogenen nationalen Grenzen, sondern um die Menschen auf allen Seiten eines jeden Konflikts.

Mit unserem Ansatz „Gegen jeden Krieg, gegen jedes Militär“ stellen wir uns in den Widerspruch zu den prorussischen oder proukrainischen „Friedensdiskursen“ in der (ehemaligen) Linken und den autoritären, fundamentalistisch-religösen Gruppen auf beiden Seiten des Nahost-Krieges. Mit ihnen wird es keine Zusammenarbeit geben.

Unser Anliegen ist es, die kriegerische Zeitenwende und beginnende Erziehung zur Kriegstüchtigkeit seitens der Herrschenden öffentlichkeitswirksam anzugreifen und uns der Kriegspolarisierung zu widersetzen. Und wir denken, dass es viele sind, die diese Kriegspolarisierungen satt haben. Im öffentlichen Diskurs ebenso wie in der (ehemaligen) Linken.

Wir bereiten uns darauf vor, am 15. Juni unsere Position für eine möglichst breite Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Der Veteranentag ist hervorragend dazu geeignet zur Desertion und Verweigerung von Befehlen aufzurufen, sowie die Wehrpflicht anzugreifen, damit keine neuen Veteranen heranwachsen können. Denn es gibt keinen Krieg und kein Militär, wenn niemand mehr hingeht und die Befehlsketten zerstört werden, durch diejenigen, die sie einhalten sollen.

Auch ist es uns wichtig, Gruppen wie der AfD, anderen Nazis, und der Wagenknechtfraktion entgegenzutreten, da sie die Sorgen der Menschen vor kriegerischen Entwicklungen aufgreifen und das Thema „Frieden“ im Sinne ihrer eigenen Machtpolitik vereinnahmen.

Wir werden unsere eigene Position inhaltlich schärfen und freuen uns drauf.

Und wir laden euch herzlichst dazu ein, uns das gleich zu tun. Und radikale antimilitaristische, anarchistische und antipatriarchale Positionen kreativ auf viele unterschiedliche Arten und Weisen an Euren Orten offensiv in die Öffentlichkeit zu tragen.

Unsere zentrale Forderungen sind:
Desertiert! Von der Front, aus den Kasernen!
Überall!
Desertiert von der Vorstellung es gäbe den guten Krieg! Überall!
Wehrpflicht weltweit angreifen und abschaffen. Gegen jedes Militär!
Überall!

Soziale Revolution statt Krieg, Militarismus und Patriarchat!
Überall!

Provisorischer Anarchistischer Antikriegsrat Berlin

Kontakt: antikriegsrat_berlin@riseup.net

Einladung zum Bundnistreffen: „Gegen jeden Krieg, gegen den Veteranentag, gegen jede Wehrpflicht in allen Ländern“

Montag 2. Dezember – 19 Uhr im New Yorck im Bethanien – Mariannenplatz 2A – 10997 Berlin

Auf Geheiß der Bundesregierung wurde der 15. Juni zum Veteranentag erklärt. Zu diesem Anlass sollen 2025 erstmalig bundesweit Veranstaltungen stattfinden. Diezentrale Veranstaltung wird in Berlin stattfinden. Sinn und Zweck dieses Tages soll es sein, aktive und ehemalige Soldat*innen aus ihrer gesellschaftlichen Randlage in den Schützengräben in spe zu holen. Damit soll ihre bislang konsequenzlos gebliebene Bereitschaft, im Namen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu morden und ermordet zu werden, eine würdevolle Anerkennung zu teil werden. Darüber hinaus aber geht es mit dem Veteranentag darum eine ideologische Mobilisierung der Gesellschaft hin zu einer „kriegsfähigen“ Gesellschaft voranzutreiben und vorzubereiten.

Wir erwarten einen militaristischen Staatsakt hinter Hamburger Gittern vor geladenen Gästen und großer medialer Reichweite. Dass bei solchen Gelegenheiten die Öffentlichkeit – eben diejenige Öffentlichkeit, für deren Begeisterung das Theater veranstaltet wird – defakto ausgeschlossen sein wird, ist Teil des Spieles.

Eben dieses Spieles, das spätestens mit dem russischen Großangriff auf die Ukraine im Februar 2022 für eine gesellschaftliche Polarisierung gesorgt hat, wie schon lange nicht mehr. Mit dem Beginn des Ukraine Krieges – und aktuell mit dem Krieg in Nahost – ist das Freund-Feind-Schema zum dominanten Muster geworden, nach dem die Welt zurechtgelegt wird. Und diesmal nicht nur in und aus der Perspektive der Herrschenden. Sondern auch in den Herzen und Köpfen vieler, die sich angesichts der Grausamkeit der Kriege dazu genötigt sehen, sich entweder für die eine oder andere Seite, für die eine oder andere Kriegspartei zu entscheiden. Dass sie dabei selbst Kriegspartei werden, scheinen sie nicht zu sehen oder nicht sehen zu wollen. Auch und vor allem dass diejenigen, die es besser wissen oder sogar besser wissen sollten, nun in das Kriegsgetöse mit einfallen und wahlweise eine Seite der Kriegsparteien passiv oder aktiv unterstützen oder die andere dämonisieren, stärkt Kriegslogiken und schwächt einen radikalen Antimilitarismus.

Im Nebel des Krieges und seinen Polarisierungen ist es schwer, nicht verschollen zu gehen, den klaren Blick zu bewahren und vor allem nicht zu vergessen, dass es in Kriegen keine Gewinner*innen gibt und Kriege nie im Namen der Menschlichkeit geführt werden. Es geht immer um patriarchale, koloniale Ideologien: um Volk, Nation und Rasse, um Grenzen und um wirtschaftliche Interessen oder geopolitisches Machtgeschiebe – in der Regel auf Kosten der Armen und Ausgegrenzten auf beiden Seiten. Schon die Aufrüstung hin zu Kriegen bedeutet Kürzungen in allen sozialen Bereichen.

Wir laden die Menschen und Gruppen ein, die sich klar und deutlich gegen jeden Krieg und gegen jedes Militär positionieren wollen. Für uns geht es nicht um Landstriche mit willkürlich gezogenen nationalen Grenzen, sondern um die Menschen auf allen Seiten eines Konflikts. Wir weisen die Logik von Nationalstaaten zurück und stehen auf keiner Seite von Nationalstaaten und deren Militärs und Milizen. Wir verurteilen die Massaker, Vergewaltigungen und Entführungen der Hamas und deren Verbündeten ebenso wie die Massaker der israelischen Armee und deren Verbündeter und den Landraub und die Morde der Siedler in der Westbank.

Wir glauben, dass wir viele sind, die diese Kriegspolarisierungen satt haben. Unser Ziel ist es, erstmal „nur“ 500 bis 1000 Menschen für eine Demo oder Kundgebung zu mobilisieren. Auch wenn das in diesen Zeiten nicht einfach erscheint, wollen wir an diesem Tag so viele Menschen wie möglich werden. Diese Idee, kann bei entsprechender Resonanz im Vorfeld auch überregionalen Charakter bekommen und ausgeweitet werden. Die Zielsetzung und die Möglichkeiten werden von Eurer Beteiligung im Vorfeld abhängen! Vielleicht gelingt es uns auch mit einem tragfähigen Bündnis eine Basis für weitergehende Perspektiven aufzubauen. Wir glauben, dass es schon lange an einer Sichtbarkeit fehlt, die eine radikale antimilitaristische Haltung nach außen trägt und offene Türen einrennen müsste. Mit unserem Ansatz „Gegen jeden Krieg, gegen jedes Militär“ stellen wir uns in den Widerspruch zu den prorussischen oder proukrainischen „Friedensdiskursen“ in der (ehemaligen) Linken und den autoritären, fundamentalistisch-religösen Gruppen auf beiden Seiten des Nahost-Krieges.

Unser Anliegen ist es, die kriegerische Zeitenwende und beginnende Erziehung zur Kriegstüchtigkeit seitens der Herrschenden öffentlichkeitswirksam anzugreifen und zu zeigen, dass es viele Menschen gibt, die sich der Kriegspolarisierung widersetzen.
DerVeteranentag ist hervorragend dazu geeignet, um zu Desertion und Verweigerung von Befehlen aufzurufen, sowiedie Wehrpflicht anzugreifen, damit keine neuen Veteranen heranwachsen können. Denn es gibt keinen Krieg und kein Militär, wenn niemand mehr hingeht und die Befehlsketten zerstört werden, durch diejenigen, die sie einhalten sollen.

Wir werden unsere eigene Position inhaltlich schärfen und freuen uns drauf.
Auch ist es uns wichtig, Gruppen wie der AfD, anderen Nazis, und der Wagenknechtfraktion entgegenzutreten, da sie die Sorgen der Menschen vor kriegerischen Entwicklungen aufgreifen und das Thema „Frieden“, im Sinne ihrer eigenen Machtpolitik vereinnahmen.

Wir wollen auf der Gegendemonstration, wahlweise Kundgebung aber auch kriegsfeindlichen, antimilitaristischen Positionen aus Russland und der Ukraine den Raum freihalten. Auch gibt es die Idee, herauszufinden, ob wir in der Lage sind, einen internationalistischen Veteranenblock ehemaliger Soldat*innen, Deserteur*innen und Militärverweigerer*innen aus aller „Herren“ Länder zu bilden, die unseren Ansatz „Gegen jeden Krieg“ mittragen.
Parteien und hierarchische Organisationen sind Teil des Problems und nicht Teil seiner Lösung, darum werden wir kein Bündnis mit autoritären Gruppen bilden.
Wenn ihr euch also angesprochen fühlt, kommt zu einem ersten Vorbereitungstreffen am 2. Dezember um 19.00 in New Yorck im Bethanien – Mariannenplatz 2A – 10997 Berlin.

Unsere zentrale Forderungen sind:
Desertiert! Von der Front, aus den Kasernen!
Überall!
Von der Vorstellung es gäbe den guten Krieg! Überall!
Wehrpflicht abschaffen. Gegen jedes Militär!
Überall!

Soziale Revolution statt Krieg, Militarismus und Patriarchat!
Überall!

Provisorischer Anarchistischer Antikriegsrat Berlin

Montag, 17. Juni 2024 Diskussion: Gegen jeden Krieg!

Antipatriarchal & Antimilitaristisch das patriarchale Kommando entmachten! Herrschaft zersetzen & entwaffnen!

New Yorck im Bethanien – Mariannenplatz 2A – 10997 Berlin
Ab 19.30 anarchist dinner – 20 bis 22 Uhr Veranstaltung/Diskussion

Die Militarisierung der Gesellschaft findet auch in unseren Kreisen absurderweise Zuspruch. Es ist letzten Jahre sogar „normal“ geworden – auch in (ehemaligen?) anarchistischen Kreisen – Krieg offen zu verteidigen oder sich auf eine Seite der Herrschenden zu schlagen. Der patriarchale Rollback ist offensichtlich und zentral für die Militarisierung.

Es geht für uns darum unter anderm Abschied zu nehmen von einem linken Militarismus und einer linken Romantisierung von Krieg und Militär / und einer linken Kriegs- und Militärromantik. Und es geht uns darum Krieg, Militarismus und Patriarchat nicht als voneinander getrennt zu betrachten.

Jenseits der Kriegspolarisierung wollen wir zum Handeln gegen jeden Krieg und jedes Militär kommen. Wir sind überzeugt, dass die Rolle der Anarchist*innen der Kampf für die soziale Revolution ist und nicht der Kampf im Schützengraben gegen andere Ausgebeutete.

Ausgehend von der Broschüre „Gegen jeden Krieg! Antipatriarchal & Antimilitaristisch das patriarchale Kommando entmachten! Herrschaft zersetzen & entwaffnen!“ leiten wir mit zwei kurzen Inputs ein, um schnell in eine Diskussion zu kommen:

Stand der antimilitaristischen Bewegung:
Rechtsoffenheit innerhalb der Friedensbewegung. Einige Beispiele.
Wieso ist Militarisierung, Militarismus und Krieg ohne Patriarchat nicht möglich. Einige Beispiele.

Über einige blinde Flecken aus antimilitaristischer, anarchistischer und queer-feministischer Sicht. Und was wir dagegen tun wollen.

Es ist hilfreich, die Broschüre gelesen zu haben, aber kein muss. Im Buchladen Schwarze Risse/OH21/Kalabalik gibt es noch einige Ausgaben der Broschüre, für jene von euch, die noch keine in die Hand bekommen haben. (Suchen noch englisch-deutsche-englische Übersetzer*innen)

AUFRUF: WELTWEITE AKTIONSTAGE GEGEN JEDEN KRIEG UND MILITARISMUS vom 17. bis 25. November 2023

AKTION AM 29.11.2023 siehe unten AKTUELLES/AKTIONEN

Die Dringlichkeit, weltweit gegen den Krieg vorzugehen, ist für alle offensichtlich. Die ultimative Eskalation bis hin zu einem global verheerenden Krieg scheint viel leichter vorstellbar als eine Zukunft ohne Krieg. Die Zerstörung der Erde scheint näher zu liegen, als die Befreiung von allen Formen der Herrschaft. Zeit für uns als Anarchist*innen international mit einer neuen Kraftanstrengung gegen jeden Krieg und Militär aufzustehen und uns zu organisieren!

 

 

 

 

https://antikrieg.noblogs.orgaktuelles-aktionen/

Wir, eine „Initiative für eine globale Aktionswoche gegen jeden Krieg und Militär“, haben in St-Imier auf dem antiautoritären Treffen 2023 beschlossen uns über Ländergrenzen (und Kontinente) hinweg zu vernetzen. Als einen ersten Schritt in Richtung einer breiten anarchistischen antimilitaristischen Koordination. Wir haben unterschiedliche Analysen und sind gespannt, diese für die Zukunft zu diskutieren.

Und wir haben eine gemeinsame Sichtweise auf Krieg und Militär. Als Anarchist*innen sind wir auch Antimilitarist*innen und in diesem Sinne gegen Militär, gegen Rüstungskonzerne, gegen Nationalismus und gegen Kapitalismus/Neoliberalismus wie gegen Patriarchat und (Neo-)Kolonialismus. Auch wenn wir spät dran sind mit diesem Aufruf: wir wollen die vielen Kämpfe gegen Krieg, Militarisierung und die Kriegsindustrie sichtbar machen, die sich an vielen Orten der Welt entwickeln und die sich in Momenten gemeinsamer Aktionen treffen und verbinden können.

Krieg erzeugt Leiden, Elend, Tod und Zerstörung mit vernichtenden Konsequenzen in den Leben von Milliarden von Menschen; Krieg beeinträchtigt die bereits unterdrückten, ausgebeuteten und enteigneten Menschen unverhältnismäßig stark; Krieg befeuert autoritäre und nationalistische Prozesse; Krieg stärkt und reproduziert das patriarchale System; Krieg beschleunigt koloniale und rassistische Politik; Krieg wird unter anderem angetrieben von den Profiten des militärisch-industriellen-technologischen-propagandistischen Komplexes; Krieg verlangsamt, blockiert und zerstört emanzipatorische und revolutionäre Prozesse; Krieg zerstört solidarische und freundschaftliche Beziehungen der Menschen zueinander; Krieg verschärft das Desaster der Klimakrise und die Zerstörung von Lebensgrundlagen von Menschen und vieler anderer Lebewesen. Während astronomische Summen in den stahlgepanzerten Aggressionsapparat gepumpt werden, fehlt es überall an Mitteln für die Förderung empathischer menschlicher Qualitäten wie Gesundheit, Fürsorge, Pflege oder Bildung.

Der schmerzhafte ist-Zustand: Unermüdlich rotierende Fließbänder der Waffen- und Munitionskonzerne ballern rund um die Uhr die Hardware patriarchaler Aggression über Mutter Erde, damit sich einige Wenige auf Kosten Vieler ihre Vormachtstellung innerhalb konstruierter, hierarchischer Systeme sichern können.

Die Dringlichkeit weltweit gegen Krieg und Militarismus aktiv zu werden ergibt sich aus den gewalthaften und katastrophalen Realitäten, die oft ihren Ausgangspunkt haben im Streben nach Macht und Profit der Europäischen und anderen Länder und der Waffenindustrien.
Im Patriarchat konzentriert sich Macht immer dort wo das Unterdrückungs- und Ausbeutungsspiel am skrupellosesten beherrscht wird. Es ist kein Zufall, dass gerade diejenigen Staaten, die sich am meisten an namenlosen Schandtaten kolonialer Ausbeutung und genozidaler Verbrechen schuldig gemacht haben, gleichzeitig auch diejenigen sind, die historisch auf die längste Tradition einer immer ausgeklügelteren Massenproduktion von Kriegskrempel und ihrem feinjustierten strategischen Einsatz zurückblicken. Mit ressourcenintensiven Bedrohungeszenarien, konkreten Vernichtungsschlägen, der Festung Europa oder dem künstlich ausgedehnten Abnutzungsgemetzel konventioneller Kriege hält uns diese fossilbetriebene Herrschaft in einer Wiederholungsschleife aus Traumatisierung, Tod und Zerstörung gefangen.

Neben den zahllosen Kriegen, die gegenwärtig weltweit geführt werden, gibt es zahlreiche verwüstete Regionen und Gesellschaften, wo Kriege offiziell beendet sind, doch die militarisierte Gewalt andauert. Viele Kriege werden als ‚ethnische Konflikte‘ dargestellt und niemals offiziell erklärt wie der Krieg gegen Geflüchtete und ärmere Migrant*innen. Derzeit leben zwei Milliarden Menschen in Konfliktgebieten.

Die weltweit existierenden Machtstrukturen basieren auf der Verfügbarkeit über unterdrückerische militärische Strukturen: die Armeen selbst, Privatarmeen, Geheimdienste, Grenzschutzeinheiten, offizielle Polizeikräfte, private polizeiähnliche Einrichtungen wie Securities, Milizen und die politischen-verwaltenden Apparate, die sie alle stützen. Was sie alle gemeinsam haben, ist die normalisierte und zuweilen sogar bürokratisch gebilligte Fähigkeit, Menschen zu kontrollieren, zu verletzen und zu töten. Die breite Akzeptanz von militaristischer Gewalt beruht auf Ideologien und Denkweisen, welche Katastrophen als „notwendiges Übel“ normalisieren um den Fortbestand von Kapitalismus, Patriarchat, Kolonialismus und Neoliberalismus zu garantieren.

Wir laden Einzelpersonen, Gruppen, Kollektive, Netzwerke und Organisationen, die eine antimilitaristische und internationalistische Perspektive des Widerstands gegen jeden Krieg und Militarismus teilen, dazu ein, vom 17. bis 25. November 2023 Aktionen zu organisieren. Jede Person kann diesen Aufruf unterstützen und weiterverbreiten und diejenigen Initiativen organisieren, die sie für ihre jeweiligen lokalen Gegebenheiten für angemessen erachtet. Auch kleine Aktionen sind herzlich willkommen.
Mit diesem Aufruf möchten wir die Sichtbarkeit für die vielen Kämpfe vergrößern, die sich lokal gegen Krieg, Militarisierung und die Kriegsindustrien entwickeln und in Zusammenhang mit anderen Kämpfen gegen Patriarchat und Kolonialismus stehen.

Gegen jeden Krieg und Militarismus
Gegen die Waffenindustrien, den Waffenhandel und den Profit, welcher mit Militarismus gemacht wird
Gegen (neo)koloniale Expansion und Besatzung durch militärische Institutionen
Gegen die kontinuierliche Entmenschlichung, Morde und Genozide an Schwarzen, Braunen und Indigenen Menschen
Gegen patriarchale Herrschaft, Queer- und Transfeindlichkeit und geschlechtsspezifische Gewalt als Praxis von Folter und Krieg
Gegen die normalisierte ableistische, klassistische und rassistische Kategorisierung in «würdige» Leben
Gegen die Ausplünderung aller natürlichen Ressourcen und die Zerstörung von Ökosystemen durch schonungslosen Extraktivismus
Gegen koloniale, patriarchale und kapitalistische Ausbeutung
Gegen alle Grenzen und gegen den Krieg gegen Geflüchtete und Migrant*innen
Gegen Nationalismus, gegen alle staatlich organisierten Armeen und militaristische Strukturen

Für internationalistische und transnationale Solidarität
Für die Unterstützung von Streiks und Kämpfen der Arbeiter*innenklasse gegen Krieg
Für eine lebensbefähigende Umwelt, Erde und Zukunft für alle kommenden Generationen
Für Solidarität mit den Desertierenden und Sabotierenden aller Kriege
Für Bewegungsfreiheit für Alle
Für Solidarität mit den Unterdrückten, Ausgebeuteten und Enteigneten
Für einen dekolonialen, queer-feministischen und internationalistischen revolutionären Prozess
Für viele antimilitaristische, antiautoritäre und anarchistische Gruppen, die sich uns anschließen wollen
Für eine Zukunft für Alle
DEMILITARISE THE PLANET

„Anarchistische Initiative für eine globale Aktionswoche gegen jeden Krieg und Militär“

Neue Artikel zu Krieg und Abschottung

2. Juli 2023 Frontex bereitet massenhafte Abschiebungen vor CILIP

30. Juni 2023 Russland: Bewegung für Kriegsdienstverweigerung offiziell als „ausländischer Agent“ eingestuft. Neue offenkundige Menschenrechtsverletzung durch Russland
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29. Juni 2023 Berliner Verfassungsschutz beobachtet Putin-Gegner*innen
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26. Juni 2023 Der Geist von 1951 – Mit den europäischen Asyl-Plänen und dem angebahnten Tunesien-Deal schottet sich die EU weiter ab. Neu ist das nicht – im Gegenteil.
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20. Juni 2023 „Dieser Schiffbruch bringt meinen Schmerz zurück“
Offener Brief von über 180 Menschenrechtsorganisationen und Initiativen zusammen mit Tima Kurdi, Tante von Alan Kurdi, nach dem Tod von bis zu 600 Menschen vor Pylos, Griechenland.
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20. Juni 2023 Gewollte Eskalation
In Sudan beginnt ein Bürger*innenkrieg, Triebmittel sind alte Vorurteile und der Angriff auf die revolutionäre Bewegung
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20. Juni 2023 Nach uns die Kapitalflut
Westliche Investor*innen wollen die Ukraine zu einem »Leuchtfeuer der Hoffnung für die Kraft des Kapitalismus« machen
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14. Juni 2023 Europäisches Asylrecht
Einig im Abschotten
medico international

5. Juni 2023 „Wir werden alles tun, um diesen Krieg zu stoppen“
Ein Gespräch mit dem alternativen Nobelpreisträger Vladimir Slivyak
GraswurzelRevolution

1. Juni 2023 Von Angst getrieben
Rassistische Ausschreitungen gegen Schwarze Menschen zwingen immer mehr auf die lebensgefährliche Reise über das Mittelmeer.
Von Kim Sturm, unter Mitarbeit von Aya Koffi und Aktivist*innen in Tunesien*
medico international

16. Mai 2023 »Wir können den Strom der Repression nicht bewältigen«
Chobot und Korica von der russischen Gruppe Zone der Solidarität unterstützen ganz praktisch Menschen, die für ihre Gegnerschaft zum Krieg verfolgt werden
analyse & kritik

22.05.2023 // 20.00 Uhr Diskussionsveranstaltung zum Thema Krieg und revolutionären Positionierungen

In der Diskussion zum Krieg in der Ukraine ist im letzten Jahr sehr deutlich geworden, wie schnell linksradikale und antiautoritäre Grundsatzpositionen zum Thema über Bord gehen. Viele Menschen halten es für nötig, sich der einen oder der anderen Kriegspartei zuzuordnen und alle Widersprüche hin zu nehmen, die aus ihrer Positionierung hervorgehen. Wir wollen diskutieren, warum wir als Revolutionär*innen ein anderes Narrativ für die Analyse der Situation brauchen, warum eine revolutionäre Perspektive abseits von nationalistischen und imperialistischen Machtinteressen entwickelt werden muss und warum die Volksfront gegen den äußeren Feind, die Bedingungen für eine soziale Revolution verschlechtert und den Kampf gegen Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnisse negiert. Dabei werden wir auch auf das Konzept des revolutionären Defätismus eingehen. Wir halten es für wichtig eine internationale Debatte zu führen, wie wir als Revolutionäre*innen Krieg und Krise als immanenten Teil kapitalistischer, patriarchaler und kolonialer Strukturen begreifen und wie wir diesen radikal antimilitaristisch begegnen können.
Inputs wird es von eine*r Vertreter*in des provisorischen anarchistischen Antikriegsrat, von einer Vertreterin der Freundinnen und Freunde der klassenlosen Gesellschaft und Peter Nowak (Journalist) geben. Danach gibt es eine moderierte Diskussion.

22.05.2023 // 20.00 Uhr // Buchladen Schwarze Risse // Gneisenaustr. 2a – 2. Hinterhof // Metro-Station Mehringdamm // Eintritt: frei!

15. Mai 2023 – 19 Uhr Treffen des anarchistischen provisorischen Antikriegsrat

Wir laden ein zum 13. provisorischen anarchistischen Antikriegsrat
Am 15. Mai 2023 im Bethanien – New Yorck um 19.00 Uhr

Der anarchistische Antikriegsrat ist für uns ein Ort des Austauschs und des Ratschlages, der Diskussion und der Planung von Aktionen gegen jeden Krieg.
Im Moment erleben wir eine Militarisierung in der Gesellschaft die wir nicht akzeptieren.
Alle Seiten können und wollen nur noch in Kriegslogiken denken und begeben sich in eine für Kriege übliche Freund-Feind, Gut-Böse-Logik, die wir ablehnen.

Wir finden uns auf keine (!) der Seiten wieder und wollen diesen Kriegspolarisierungen angreifen.

Ein grundsätzlicher Antimilitarismus schlägt sich nicht auf eine Seite der Kriegsparteien. Weder Bearbock und Nato, noch Russland und Putin. Grundsätzlicher Antimilitarismus ist auch in diesem Krieg und in jedem Land die einzige richtige Antwort.
Waffen gehören eingeschmolzen. Und Soldaten an allen Kampffronten sind aufgerufen abzuhauen.

Wir wenden uns gegen alle Formen von Herrschaft. Gegen alle Nationalstaaten. Gegen Patriarchat, Rassismus und Ausbeutung. Wir bleiben Abseits der Logik des Krieges und setzen uns für eine von Staat, Kapital, Herrschaft und nationalem Denken befreite Gesellschaft ein.

Wenn Du Dich angesprochen fühlst und Lust hast komm vorbei und bring Dich ein!

Der Ratschlag trifft sich an jedem 3. Montag im Monat um 19 Uhr im New Yorck, Mariannenplatz 2a, 10997 Berlin

15. Mai 2023, 11.00 Uhr – Berlin, Vertretung der EU-Kommission (Unter den Linden 78) – Übergabe der gesammelten Unterschriften der #ObjectWarCampaign

#ObjectWarCampaign : Appell an die EU

  • Geben Sie Deserteuren und Verweigerern aus Belarus und der Russischen Föderation Schutz und Asyl!
  • Fordern Sie die ukrainische Regierung auf, die Verfolgung von Kriegsdienstverweigerern einzustellen und ihnen ein umfassendes Recht auf Kriegsdienstverweigerung zu garantieren!
  • Öffnen Sie die Grenzen für diejenigen, die sich unter hohem persönlichen Risiko in ihrem Land gegen den Krieg stellen!

Unterschriftensammlung #ObjectWarCampaign – Russland, Belarus, Ukraine: Schutz und Asyl für Deserteure und Verweigerer

8. bis 22. Mai 2023 Aktionswochen zum Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung

Schutz und Asyl für alle aus Russland, Belarus und der Ukraine, die den Kriegsdienst verweigern

Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit. Wir verurteilen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, der zu hunderttausenden Toten und Verletzten sowie Millionen Geflüchteten geführt hat. Besonders betroffen sind die, die von ihren Regierungen an die Front geschickt werden.

Viele Menschen aus Russland und Belarus, aber auch der Ukraine, denen der Kriegsdienst droht, versuchen sich ihm zu entziehen: Sie wollen keine anderen Menschen töten und auch nicht in diesem Krieg sterben. Soldatinnen und Soldaten an der Front wollen angesichts des Grauens die Waffe niederlegen. Ihnen allen drohen dafür von ihren Regierungen Repression und Gefängnisstrafen, in Belarus sogar bis hin zur Todesstrafe. Aber: Kriegsdienstverweigerung ist ein international anerkanntes Menschenrecht!

  • Wir fordern von den Regierungen Russlands, Belarus‘ und der Ukraine: Stellen Sie die Verfolgung von Kriegsdienstverweiger*innen und Deserteur*innen umgehend ein!
  • Wir fordern von der EU und der Regierung: Öffnen Sie die Grenzen! Schützen Sie Kriegsdienstverweiger*innen und Deserteur*innen aus Russland, Belarus und der Ukraine und geben Sie ihnen Asyl.

Dafür organisieren wir rund um den „Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung“, 15. Mai, Kundgebungen und Demonstrationen vor russischen, belarusischen und ukrainischen Regierungseinrichtungen sowie EU-Vertretungen, Mahnwachen vor Deserteursdenkmälern und viele weitere kreative Aktionen an verschiedenen Orten. Wir betonen: Kriegsdienstverweigerung ist Menschenrecht!

bei Connection e.V. weiterlesen

connection-ev: eMail senden an Politiker*innen der EU
connection-ev: Termine Aktionswochen zum Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung

Unterschriftensammlung #ObjectWarCampaign – Russland, Belarus, Ukraine: Schutz und Asyl für Deserteure und Verweigerer

„Markthalle 9 – wir schließen. Auf German or English?“ Ein Frontbericht aus Kreuzberg

Samstag Nachmittag – 1. April 2023. Berlin.
„Europäische Housing Action Days“ und Mietenwahnsinnsdemo im Prenzelberg.
Zeitgleich auch Action Day in Berlin Kreuzberg. Schönste Shoppingzeit in der Markthalle 9.

Während draußen vor der Tür ein Mensch im Nieselregen bettelt, wird im Innenbereich der Markthalle 9 gepflegt ein süffiger Rotwein getrunken, Eventfood konsumiert, Konversation gepflegt, Geschäfte getätigt und für ein exquisites Mal am Abend eingekauft.
Und da steht der Soldat vor Dir und Du darfst Dir aussuchen, ob er Dir auf deutsch oder englisch mitteilt, dass die Markthalle 9 schließen muss. Plötzlich verrutscht in der durchgentrifizierten Markthalle erst einmal dem ein oder anderen Hippster, ExPad, Start Upler, der öko-konservativen Bourgeoisie, den Eigenheimbesitzer*innen oder dem smarten FDPler kurz die Kinnlade. Was ist passiert?!

Mehrere Soldaten in Uniform der AG „Friss & Stirb“ des „Provisorischen Anarchistischen Antikriegsrats Berlin“ verteilten in ungefähr zwanzig Minuten bis zu 200 Flyer in der dicht gedrängten Markthalle. „Umzug nach Kiew“, erklärte der Flyer, und weiter: „Waffen und Biofood gehen zusammen“. Erschrocken, irritiert nahmen viele Leute den Flyer entgegen. Manche kommentierten die Schließung sogar. „Oh nein!“, zählte zu den häufigsten spontanen Äußerungen, meist von Frauen. Männer zeigen nicht so sehr ihre Gefühle spontan, aber der besorgte Blick auch hier. Interessant hierbei: Keiner schien sich zu wundern, wieso eigentlich Militärs in der Markthalle, uniformiert und mit Stahlhelm auf dem Kopf, den Flyer auf deutsch, englisch oder russisch anboten.

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