Archiv der Kategorie: General

Samstag 22.11.25 – Kundgebung: 70 Jahre Bundeswehr – Hurra

Am Samstag 22.11.25 – 13:00 – S-Bahn Friedrichstrasse – Vor dem Showroom der Bundeswehr. Georgenstraße – Berlin
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70 Jahre Bundeswehr – Hurra
Unsere Glückwunsch zum Geburtstag!
Wehrpflicht für Alle!

Endlich gehts los. 70 Jahre haben wir auf den Einsatz gewartet. Kosovo, Afghanistan, Irak, Somalia. Nie hat ’s geklappt. Da muss erst Russland die Ukraine angreifen, damit endlich auch hier wieder zu den Waffen gegriffen wird.
Und super. Deutschland erkennt keine Deserteure an. Weder aus der Ukraine, noch aus Weißrussland oder Russland. Das ist richtig so.

Denn das zwingt alle Seiten den Krieg fortzuführen. Und wir können Waffen produzieren und liefern. Und Russland kann auch aufrüsten. Die berühmte Win-Win Situation. Denn darum geht’s.

Endlich: Kanonen statt Butter! Frisches Blut statt Weichspühlmittel! Jeder Mann an der Front ist eine Munition: jetzt einsetzen statt dummsparen!

Hört, Ihr Zögernden! Hört die Trommeln der kriegstüchtigen Zeitenwende in allen Ländern der Erde!
Schließt die Schulen! Öffnet die Kasernen! Ran an die Waffen
Mehr Metall, weniger Schokolade: Uniform auch für Zivilist*innen!

Wir fordern eine sofortige universale Mobilmachung, denn wir brauchen dringend für eine friedliche Zukunft: Krieg! Gerechten Krieg, freundlichen Krieg, Verteidigungskrieg, antiimperialistischen Krieg, Wirtschaftskrieg, antikolonialen Krieg, leider-leider-notwendigen-Krieg, Blitzkrieg, kapitalistischen Krieg, Stellungskrieg, Geschlechterkrieg, Kulturkrieg, Volkskrieg, totalen Krieg!

Tot auch den Veganen – Es geht um die Blutwurst.

Und damit: schneller Sieg, keine Pause, und ab ins nächste Blutbad!

Schneller, härter, siegreicher!
Denn: Demokratie heißt Engagement! Frieden heißt Handeln! Krieg ist Frieden! Dummheit ist Alterantivlos! Satire ist Terror. Stillstand ist Feigheit — Vorwärts ist Methodik. Und letztendlich Verantwortung heißt: macht, was wirklich zählt!

Die Zombiearmee des provozierenden anarchistischen Antikriegsrats zeigt’s Euch.
Kriegstüchtige Perfomance und blutiges Allerlei mit schriller Musik, garstigen Statements und fieser Lyrik

Am Samstag 22.11.25 – 13:00 – S-Bahn Friedrichstrasse – Vor dem Showroom der Bundeswehr. Georgenstraße – Berlin

Samstag 22.11.25 – Kundgebung: 70 Jahre Bundeswehr – Hurra

Am Samstag 22.11.25 – 13:00 – S-Bahn Friedrichstrasse – Vor dem Showroom der Bundeswehr. Georgenstraße – Berlin
70 Jahre Bundeswehr – Hurra
Unsere Glückwunsch zum Geburtstag!
Wehrpflicht für Alle!

Endlich gehts los. 70 Jahre haben wir auf den Einsatz gewartet. Kosovo, Afghanistan, Irak, Somalia. Nie hat ’s geklappt. Da muss erst Russland die Ukraine angreifen, damit endlich auch hier wieder zu den Waffen gegriffen wird.
Und super. Deutschland erkennt keine Deserteure an. Weder aus der Ukraine, noch aus Weißrussland oder Russland. Das ist richtig so.

Denn das zwingt alle Seiten den Krieg fortzuführen. Und wir können Waffen produzieren und liefern. Und Russland kann auch aufrüsten. Die berühmte Win-Win Situation. Denn darum geht’s.

Endlich: Kanonen statt Butter! Frisches Blut statt Weichspühlmittel! Jeder Mann an der Front ist eine Munition: jetzt einsetzen statt dummsparen!

Hört, Ihr Zögernden! Hört die Trommeln der kriegstüchtigen Zeitenwende in allen Ländern der Erde!
Schließt die Schulen! Öffnet die Kasernen! Ran an die Waffen
Mehr Metall, weniger Schokolade: Uniform auch für Zivilist*innen!

Wir fordern eine sofortige universale Mobilmachung, denn wir brauchen dringend für eine friedliche Zukunft: Krieg! Gerechten Krieg, freundlichen Krieg, Verteidigungskrieg, antiimperialistischen Krieg, Wirtschaftskrieg, antikolonialen Krieg, leider-leider-notwendigen-Krieg, Blitzkrieg, kapitalistischen Krieg, Stellungskrieg, Geschlechterkrieg, Kulturkrieg, Volkskrieg, totalen Krieg!

Tot auch den Veganen – Es geht um die Blutwurst.

Und damit: schneller Sieg, keine Pause, und ab ins nächste Blutbad!

Schneller, härter, siegreicher!
Denn: Demokratie heißt Engagement! Frieden heißt Handeln! Krieg ist Frieden! Dummheit ist Alterantivlos! Satire ist Terror. Stillstand ist Feigheit — Vorwärts ist Methodik. Und letztendlich Verantwortung heißt: macht, was wirklich zählt!

Die Zombiearmee des provozierenden anarchistischen Antikriegsrats zeigt’s Euch.
Kriegstüchtige Perfomance und blutiges Allerlei mit schriller Musik, garstigen Statements und fieser Lyrik

Am Samstag 22.11.25 – 13:00 – S-Bahn Friedrichstrasse – Vor dem Showroom der Bundeswehr. Georgenstraße – Berlin

Montag 20.10.2025 Film „Sichten und Vernichten“

Offenes Treffen | Montag | 20.Oktober 2025 | 19 Uhr | NewYorck (Bethanien) | Mariannenplatz 2a | Berlin-Kreuzberg

Im Rahmen unserer kleinen Veranstaltungsreihe zur deutschen Gewaltgeschichte zeigen wir den Film „Sichten und Vernichten“ von Ernst Klee (1995). Dieser handelt von den Morden an Menschen mit Krankheiten und Behinderungen während des deutschen Faschismus und dem Umgang damit nach 1945. Das Wissen und die Erinnerung an diese Verbrechen sind noch immer gering ausgeprägt. Aktuell zeigt sich die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen z.B. durch die menschenverachtenden Positionen der AFD. Dies hat ebenso wie der Abbau des Sozialstaats – nicht zuletzt durch fehlende finanzielle Mittel aufgrund der Militarisierung – Folgen. So wird beispielsweise die Abschaffung von Pflegestufe 1 diskutiert.

Der provisorische anarchistische Antikriegsrat lädt Euch ein, nach einer Einführung in die geschichtlichen Hintergründe diesen Film zusammen anzuschauen und die aktuelle Situation zu diskutieren. Ab 20.00 Uhr gibt es dazu leckeres Essen vom Anarchist Dinner.

Zusatzinformationen zum Film „Sichten und Vernichten“ PDF-Dokument

28.09.2025 Vortrag beim Profeministischen Kongress:

16-18 Uhr Patriarchat und Binarität – Toxische Männlichkeit, Militär und Krieg
Vortrag des provisorischen anarchistischen Antikriegsrats

Der Profeministische Kongress findet im Mehringhof, Gneisenaustr. 2a 10961 Berlin, statt.
Die nächstgelegenen U-Bahnhöfe sind: U-Bhf. Mehringdamm (U6) und U-Bhf. Gneisenaustr. (U7).
Die Buslinien 140 und M19 halten fast vor der Tür.

Militärlogik und Patriarchat gehören zusammen. Wir wollen unter anderem fragen: Warum wird dieser Zusammenhang in den meisten linken Gruppen systematisch ausgeblendet? Zerstört das Aufbrechen der toxischen, (binären) Geschlechterverhältnisse jedes Militär? Wenn das so klar ist, warum wird dann der Zusammenhang zwischen Militär und Patriarchat inhaltlich verflacht dargestellt oder bei vielen Aktionen und Demos zum Verschwinden gebracht?
Warum ist toxische Männlichkeit für die Männermaschinerie Militär unerlässlich?
Und stören Frauen, Queers oder Trans die Maschinerie Militär?

Die gewaltsame Herstellung und Durchsetzung der Macht- und Gewaltverhältnissen zwischen den Geschlechtern korrespondiert mit den Bedingungen um Kriege auch künftig führbar zu machen. Wenn wir die sexualisierte Gewalt als Kriegswaffe (in Friedens- wie) in Kriegszeiten zum zentralen Moment unseres antimilitaristischen Widerstands machen, beinhaltet das auch die Chance vor die Kriege zu kommen?

Wie können wir eine klare queerfeministische/profeministische Haltung gegen jeden Krieg und jedes Militär in die Öffentlichkeit tragen, wenn diese klare und radikale antimilitaristische Position durch einen verwaschenen Antimilitarismus aufgeweicht wird. Wenn zwar die Kriege der derzeit Herrschenden abgelehnt werden, aber weder die Herrschaft als solche, noch das Militär als Instrument der Herrschaftssicherung in den Fokus genommen wird? Geschweige denn, die Bedeutung des Patriarchats für das Militär im internationalen Kontext. Wieso eigentlich »Patriarchale Kommandos entwaffnen«?

Wir wollen mit Euch über eine Perspektive diskutieren, die alle patriarchalen Kommandos entwaffnet und international und queer-feministisch denkt, um die daraus gewonnenen Erkenntnisse konkret und praxisnah zu übertragen.

Film zum Workshop

Provisorischer anarchistischer Antikriegsrat Berlin (Zusammenschluß, der seit drei Jahren Aktionen und Veranstaltungen macht. Schwerpunkt sind eine gegen jedes Militär und Patriarchat gerichtete Perspektive. Zuletzt bundesweite Mobilisierung gegen den Veteranentag der Bundeswehr.

Perspektivendiskussion um einen radikalen Antimilitarismus in Köln am 28.08.2025

Donnerstag 28.08.2025 um 14.30 Uhr auf dem „Rheinmetall entwaffnen – Camp“ in Köln

Perspektivendiskussion um einen radikalen Antimilitarismus

Gegen jeden Krieg – gegen jedes Militär! Das „Patriarchale Kommando entwaffnen“!

Mit Input um schnell in eine Diskussion zu kommen – Wieso eigentlich „gegen jedes Militär“?

Wie können wir eine klare Haltung gegen jeden Krieg und jedes Militär in die Öffentlichkeit tragen, wenn diese klare und radikale antimilitaristische Position durch einen verwaschenen Antimilitarismus aufgeweicht wird. Wenn zwar die Kriege der derzeit Herrschenden abgelehnt werden, aber weder die Herrschaft als solche, noch das Militär als Instrument der Herrschaftssicherung in den Fokus genommen wird? Geschweige denn, die Bedeutung des Patriarchats für das Militär im internationalen Kontext.

Wieso eigentlich „Patriarchale Kommandos entwaffnen“?

Militärlogik und Patriarchat gehören zusammen. Wir wollen unter anderem fragen: Warum wird dieser Zusammenhang in den meisten linken Gruppen systematisch ausgeblendet? Zerstört das Aufbrechen der toxischen, (binären) Geschlechterverhältnisse jedes Militär? Wenn das so klar ist, warum wird dann der Zusammenhang zwischen Militär und Patriarchat inhaltlich verflacht dargestellt oder bei vielen Aktionen und Demos zum Verschwinden gebracht?

Die gewaltsame Herstellung und Durchsetzung der Macht- und Gewaltverhältnissen zwischen den Geschlechtern korrespondiert mit den Bedingungen um Kriege auch künftig führbar zu machen.
Wenn wir die sexualisierte Gewalt als Kriegswaffe (in Friedens- wie) in Kriegszeiten zum zentralen Moment unseres antimilitaristischen Widerstands machen, beinhaltet das auch die Chance vor die Kriege zu kommen?

Wir wollen mit Euch über die Perspektive einer sozialen Revolution diskutieren, die alle patriarchalen Kommandos entwaffnet und international und queer-feministisch denkt, um die daraus gewonnenen Erkenntnisse im Kampf gegen die Militarisierung, z.B. die kommende Wehrpflicht, konkret und praxisnah zu übertragen.

21. Juli 2025 – Veterantentag: Auswertung – Bilanz – Wie weiter? Offenes Treffen des provisorischen anarchistischen Antikriegsrats

21. Juli 2025, 19 Uhr – NewYorck/Bethanien – Mariannenplattz 2a, Berlin-Kreuzberg

Mit Film und Fotos von drinnen und draußen

Am 15. Juni fand erstmals der sogenannte „nationale Veteranentag“ als bundesweit abgefeierter Gedenktag für all jene statt, die ihre Haut jemals in das Mörderkleid Bundeswehruniform gesteckt und in den Dienst an der Waffe für die Bundesrepublik gestellt haben. Als wir das erfuhren war für uns klar, dass das nur ein weiterer Schritt hin zu noch mehr Militarisierung mit noch mehr Krieg ist.

Deshalb haben wir uns entschieden, schon Ende letzten Jahres eine bundesweit angelegte Kampagne dagegen auf die Beine zu stellen mit einer Reihe an Infoveranstaltungen und Texten. Unsere Vorfeldaktion am Berliner Schlachtensee hatte das „propagandistische“ Ziel, die Feierlichkeiten zum Veteranentag zum Desaster zu machen – darum hat die Polizei auf einen Abbruch des Veteranenlaufs hingewirkt. Für den 15. Juni selbst haben wir eine Kundgebung in unmittelbarer Nähe zu den zentralen Feierlichkeiten in Berlin organisiert und einiges erlebt. Davon werden wir erzählen und das ganze mit Film und Fotos untermalen. Wenn Ihr auch was beitragen wollt, kommt gerne vorbei.

Gut einen Monat später wollen wir mit euch diskutieren, ob wir unser Ziel erreicht haben. Inwiefern hat unsere Kampagne dazu beigetragen, dass die Beteiligung an der Veteranenparty weit geringer ausgefallen ist, als die Bundeswehr erwartet hat? Oder haben die sich einfach verschätzt? War unser Beharren auf den von uns erwählten Versammlungsort direkt vor einem der Eingänge mitverantwortlich dafür, den ungestörten Zugang zum Veteranenfest per Allgemeinverfügung freizuhalten und mit Hamburger Gittern für ein möglichst abgeschottetes Erscheinungsbild zu sorgen? Oder gab es noch andere Gründe?

Wie hat das Zusammenspiel mit anderen Aktivitäten des Tages funktioniert, z.B. mit dem Die-In sowie der Banneraktion drinnen und der Demo draußen? Wie können wir als Anarchist*innen in Zukunft mit Bündnissen autoritär-kommunistischer Gruppen umgehen, wenn die politischen Ausrichtungen weiterhin klar voneinander abweichen? Wie können wir eine klare Haltung gegen jeden Krieg und gegen jedes Militär in die Öffentlichkeit tragen, wenn diese eindeutig antimilitaristische Position durch einen verwaschenen Antimilitarismus aufgeweicht wird, der zwar die Kriege der derzeit Herrschenden ablehnt, aber weder die Herrschaft als solche noch das Militär als Instrument der Herrschaftssicherung?

Diese und auch gerne viele weitere Fragen wollen wir uns mit Euch nach einer kurzen Zusammenfassung der Ereignisse während des Veteranentags austauschen.

Danach wollen wir mit euch Ideen für weitere Aktivitäten gegen jeden Krieg und jedes Militär sammeln. Für das Ziel, gemeinsam mit euch vor die Kriege zu kommen, braucht es aus unserer Sicht eine anarchistische antimilitaristische Praxis. Wir laden Euch herzlich dazu ein, diese zusammen entwickeln, um handlungsfähig zu sein. Auch, damit es z.B. das nächste Mal nicht mehr vorkommt, dass wir auf indymedia die Infos zu den Feierlichkeiten des 70jährigen Beitritts der Bundeswehr zur Nato eines anarchistischen Maulwurfs zwar lesen (indymedia.org), aber in der Kürze der Zeit nicht reagieren können.

PM No 6 // Störungen des Veteranetages in Berlin und anderswo – Trotz Angriff auf Versammlungsfreiheit und aufgeblasenen Sicherheitskonzept – eine kleine Bilanz des Erfolgs

Dies ist eine vorläufige Bilanz dessen, was auf dem Veteranentag passiert ist. Sie ist nicht abgeschlossen, auch keine Auswertung der gesamten Gruppe oder der beteiligten Bündnisgruppen, sondern einfach ein Eindruck mit Einblicken in Erlebnisse.
Unterm Strich und auf den ersten Blick war unsere monatelange Mobilisierung bis zum Tag selbst ein Erfolg. Wir setzten Inhalte und schufen eine thematische Aufmerksamkeit auf den Veteranentag, der ohne uns vielleicht keine nennenswerte Beachtung und Gegenmobilisierungen gefunden hätte. Auch dass der Veteranenlauf rund um den Berliner Schlachtensee wegen der Unberechenbarkeit eines möglichen Hindernislaufes im Vorfeld abgeblasen werden musste, war ein Erfolg. Obwohl es sooo lustige Ideen gab.

Auch in vielen anderen Städten kam es ja zu erfreulichen Aktionen und Interventionen. Viele verschiedene Aktivitäten sind auf Indymedia dokumentiert.
Gegen die Macht einer Tagesschau, die die Bilder setzt, die staatlicherseits gebraucht werden, kamen wir natürlich nicht an. Der Zusammenschnitt in den staatsnahen Medien suggerierte ein Familienfest ohne Störung und Widerspruch.
Allerdings ging der Veteranentag am Reichstag nicht reibungslos von der Bühne, wir ihr weiter unten nachlesen könnt: ein DIE-IN, und eine Banneraktion waren der sichtbarste Teil des antimilitaristischen Widerstands gegen die oliv-bräunliche und militaristische Veranstaltung. Andere lustige Aktionen – und zwar ebenso innerhalb (!) des Sicherheitsbereichs, trotz flughafenähnlicher Sicherheitschecks – waren eher kleiner und nicht sofort erkennbar. Die Allgemeinverfügung mit dem Ziel, unseren Widerstand unsichtbar zu machen, konnte all das nicht erfolgreich verhindern.

Zur Abschirmung der Politprominenz und ihrer Generäle vor unschönen Bildern, hat man die Allgemeinverfügung „in Stellung gebracht“, um damit vor allem die Eingänge um die Ebert Straße von uns „sauber“ zu halten. Es hat nichts genutzt.

Die Abwehr des Angriffs auf die Versammlungsfreiheit haben wir aus finanziellen Gründen juristisch nur bis zur ersten Instanz versucht. Es ist aktuell eine Geld- und Kräftefrage. Aber am Ende wird die Straße darüber entscheiden: der radikale Antimilitarismus – gegen jeden Krieg, gegen jedes Militär, gegen jede Autorität und jede nationale Identität – wird in den nächsten Jahren noch weitere Konfrontationen bestehen.

Wir haben uns als „provisorischer anarchistischer Antikriegsrat“ auf die Durchführung einer ganztägigen Kundgebung festgelegt, um anderen Gruppen ein Sprungbrett und Anlaufpunkt für kreative Besuche des Veteranentags zu ermöglichen. Das Konzept ist voll aufgegangen. Das war toll zu erleben. Überraschenderweise kamen auf unserer Kundgebung auch erkennbare „Veteranen“ vorbei, die dann erstaunt waren, dass sie von „Veteranen“ auf der Bühne per Mikro laut mit ihrem Dienstgrad angesprochen und aufgefordert wurden, ihre Uniform auszuziehen und den „Dienst“ zu quittieren – wir hatten also unseren Spaß. Sie weniger.

Die Besucher*innenzahlen dürften weit unter den angekündigten 4000 gelegen haben. Mehrere Berichte bestätigten uns die Leere des sogenannten Bürger-und Familienfestes. Die olivfarbene Familie blieb weitestgehend unter sich. Journalist*innen fanden keine zivilen Besucher*innen für Interviews sondern nur aktive oder ehemalige Militärs. Sie bestätigten auch den beängstigenden Eindruck, dass sich innerhalb des Veteranentages ein neues identitäres „Wir“ zusammenschmiedet – nämlich jener Teil der Veteranen, die Kriegstüchtigkeit befürworten und Militär, Kameradschaft und „soldatische Tugenden“ für ihre Identität brauchen, um den Scheiß zu legitimieren, den sie erlebt haben.
Es wäre gut, dass wir das hier machen würden, so eine Rückmeldung eines Journalisten, denn in dem Gelände würden sich die einzelnen Veteranenverbände zu einem „Wir“ formieren. Dieses militaristische „Wir“ hat keine Scheu, seine Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) mit einer zukünftigen Militarisierung zu verschmelzen und sich ein militaristisches Nest in dieser neuen Kameradschaft zu basteln – über die aktive Zeit beim Bund hinaus.
Der andere Teil der Veteranen in Deutschland, und das dürfte der weit größere Teil sein, findet sich in einer Militarisierungsperspektive für Deutschland, Europa oder in der Welt nicht wieder.

Pervers waren zwei Kinderzelte, die schon in frühen Jahren die Akzeptanz des Militärs herbeiführen sollen. Und ekelhaft war nicht nur das ganze Ambiente, sondern auch einige Motoradkuttenträger mit ihren eisernen Kreuzen. Toxische Männlichkeit, die mit Bundeswehr verbunden wird, hat sich auch in all den Jahren nicht verändert. Das widerliche Gebettel nach „Wertschätzung“, das die militärbefürwortenden Veteranen jetzt dankbar entgegen nahmen, ist das Sprungbrett zur Heldenverehrung. Entgegen der Ankündigung, trugen viele Soldaten die Uniformen stolz zur Schau. Ebenso war auf dem Bürgerfest viel ätzende Politiker*innenprominenz zugegen. Julia Klöckner, die Bundestagspräsidentin, faselte auf der Bühne dummes Zeug als sie die Truppe begrüßte und musste erstaunt das DIE-IN von mindestens 15 blutverschmierten Aktivst*innen zur Kenntnis nehmen, die plötzlich vor ihr zu Füßen lagen. Die Polizei musste die „Toten“ dann aus ihrem Blickfeld entsorgen, nahm sie vorübergehend fest und ihre Personalien auf.
Einen herzlichen und solidarischen Gruß an alle Aktivist*innen! Wir sind natürlich ansprechbar, wenn es zu Anzeigen wegen z.B. Hausfriedensbruch kommt. Zusammen mit den Clowns haben wir an die 30 Gewahrsamnahmen gezählt, denen vor Ort die Personalien abgenommen wurde (Beim Ermittlungsausschuss sind 4 Festnahmen eingegangen). Erkennbaren Aktivist*innen wurde der Zutritt auf das Gelände verwehrt – sie mussten es sich zum Teil erstreiten.

Die Aktion vom DIE-IN findet sich hier kurz dokumentiert: https://www.youtube.com/shorts/Xm7ABDPTmN0
und eine längere Fassung vom DIE-IN: youtube

Unsere Kundgebung war ein guter Ort. Die Beteiligung hätte zwar durchaus höher sein können und fiel gegen Ende stark ab, aber viele waren nach Jena (Solidaritätsdemo für Maja im Hungerstreik und alle inhaftierten Antifaschist*innen) zu erschöpft noch vorbei zuschauen. Zahlenmässig war es schwer für uns einen Überblick über die Kundgebung zu bekommen, weil sich die Menschen verteilten und die Kundgebung auch tatsächlich als Sprungbrett nahmen, um sich die Mobilmachung von Innen anzuschauen. Mit den Rückmeldung und Infos aus dem Inneren des abgesperrten umzäunten Bereichs, mit jeder Menge Bullen, konnten wiederum andere Gruppen sehr gut arbeiten. Von daher gab es ein Kommen und Gehen und wir konnten trotzdem mit einer minimalen Struktur vor Ort den Ablauf durchführen. Die Clownsarmee und deren Kidnapping durch die Polizei band dann weitere Kräfte. Zu jeder vollen Stunde machten wir Ramba-Zamba und Remidemi zur Unterstützung der Aktivist*innen innerhalb der Festung und in Solidarität mit den in „Gewahrsam Genommenen“, die uns manchmal sogar hörten. Lustig auch der Bericht der Clowns, die aus dem Polizeigewahrsam heraus auf Spahn und Pistorius trafen und darum baten den Krieg erklärt zu bekommen. Das war im Programm der beiden Drecksäcke natürlich nicht vorgesehen.

Erst mit Ende unserer Kundgebung wurden die ihrer Freiheit Beraubten dann gehen gelassen.

Die Redebeiträge waren zum Teil analytisch oder kämpferisch. Einige waren so eindrücklich, das es fast schon schade war, das diese starken Beiträge von nicht mehr Leuten aufgenommen wurden. Allen Beiträgen war gemein, Krieg, Militär und Militarismus abzulehnen und zwar für jedes Land. Den Auftakt machte ein Wehrverweigerer aus dem Jahre 1978 mit einer Ballade auf der Klampfe. Der Genozid an den palästinensischen Menschen im Gaza wurde von Nadi in Verbindung zu den historischen Genoziden, den Jüd*innen als auch die Romja im Dritten Reich erlebten, gesetzt. Berichte aus der Bundeswehr als Wehrplichtige*r und die Einführung der Wehrpflicht waren Thema, Countrymusik von Patrick Carter, Perfomances durch „Chaos Uranus“ und SKET sowie Paul Geigerzähler sorgten immer wieder für künstlerische Akzente zum Krieg. Redebeiträge von Franz Nadler für Connection e.V., eine Organisation zur Unterstützung von Militärverweiger*innen und Deserteuren*innen in der ganzen Welt, mischten sich mit Beiträgen zu Krieg aus queerfeministischer Sicht von der Liebig 34. Ein Beitrag aus Israel zur Militärverweigerung und Stimmen von jüdischen und arabischen Menschen zum Genozid kamen zu Wort; Basta eine sozialrevolutionäre und feministische Beratungsinitiative erzählte zum Zusammenhang von Arbeitsamt und Militär. Gisela Notz und Elisabeth Voss teilten sich thematisch auf (deren Beiträge als link unten abrufbar). Unglaublich stark war auch der Beitrag von Napuli, die aus dem Sudan kam und den O-Platz mitbesetzt hatte. Da mussten selbst die Bullen schlucken, als sie diese ganz direkt ansprach, als Brüder und Schwestern, die ihre Waffen wegzulegen hätten. Wirklich schade, was viele Leute da auch inhaltlich verpasst haben.

Einige angekündigte Veteranen und Wehrverweigerer aus anderen Ländern fanden nicht den Weg zur Kundgebung – aber das Programm war auch so sehr rund und vielfältig.
Die Clownsarmee war natürlich der Renner, und machte die Bullen ganz fuselig im Kopf, die sich am Ende nicht mehr anders zu helfen wussten als sie in eine Falle zu locken, um sie alle festzunehmen (siehe Fotos). Überhaupt waren die angestellten Damen und Herren der Polizei erstaunlich spaßbefreit in Bezug auf Moderationsbeiträge. Denn sie glaubten tatsächlich daran, dass wir mit Drohnen kommen und die Clowns befreien würden und fragten nach einer Flugerlaubnis. Das Spaßerklärungskomitee der Bühne vermittelte dann nochmal eindrücklich den Sinn von Satire.

Hier ein Link zu Ihrer Festnahme: widerstaendig.de/bilder-vom-veteranentag/

Bei der Verleihung von Orden oder irgendeinem Anerkennungsscheiß an irgendwelche Veteranen konnte im Inneren eine weitere Aktion umgesetzt werden. Das Banner wurde zwar schnell einkassiert und die Menschen wurden zu den anderen in den Gewahrsam gesteckt, aber die Störung war trotzdem da. Eins der Foto haben wir ja als Bild oben gepostet.

In der Pressearbeit ist uns am Tag ein grober Schnitzer unterlaufen. Auf den gehen wir ein, wenn er Relevanz bekäme. Ansonsten haben wir im Vorfeld eine wirkungsvolle Pressearbeit hinbekommen.

Eine abschließende Auswertung steht noch aus. Aber dieses Stimmungsbild gibt vielleicht schon mal einen Eindruck. Aber jetzt schon ist klar, unsere frühzeitige Initiative und Mobilisierung war ein Erfolg. Unsere Initiative wurde kreativ aufgegriffen. Störungen gab es an vielen Orten. Und wir haben gemeinsam diesem Veteranentag unangenehme Stiche versetzen können. Für ein politische Desaster hat es dieses Mal die Mobilisierung noch nicht gereicht, denn ein radikaler Antimilitarismus ist ein „Stiefkind“ vieler linker Gruppen. Insofern haben wir aber jetzt schon eine ganze Menge in Bewegung setzen können.

Danke an „Food not Bombs“ , die „Gummibärchen“, dem Berliner Ermittlungsausschuss, „Connetion e.V.“ und „Graswurzelrevolution“, „Netzwerk Selbsthilfe“, Mutti für Kuchen und Pita, dem Essenskollektiv, dem Bethanien, dem „Fisch“, einige coole Gruppen ( <3 ), den Clowns natürlich, den tollen Redner*innen und Künstler*innen, denen, die uns geholfen haben, ohne das wir davon erfahren haben, indymedia, die für uns zur stabilen Mitteilungsplattform wurden, weil wir auf Ereignisse auch dynamisch öffentlich reagieren mussten.

Die Klage hat ein Finanzloch gerissen. Also freuen wir uns über Spenden…
Und wir freuen uns über mehr anarchistische Antikriegsräte und und und…
Provisorischer anarchistischer Antikriegsrat Berlin

Zwei Beiträge:
Elisabeth Voss: link
Gisela Notz: link

Angriff auf Versammlungsfreiheit // Kundgebungsverbot // Veteranentag zum Desaster machen – 5. Pressemitteilung

Die deutschen Gerichte waren schon im NS willige Vollstrecker für den Militarismus. Noch in den letzten Kriegstagen wurden Deserteure gerichtlich zum Tode verurteilt. Durch Richter, die danach in der Bundesrepublik wieder mitmischten. Es sei an den Ministerpräsidenten der CDU Fillbinger, den „furchtbaren Juristen“ erinnert.

Die Gerichte waren nie neutral. Sie sprechen Recht in der Regel für jene, die die Macht haben. Das reaktionäre und konservative Verwaltungsgericht Berlin hat sich heute in erster Instanz entschieden, die Versammlungsfreiheit anzugreifen und dem Militarismus im wahrsten Sinne des Wortes, den Weg freizuräumen. Wir haben nicht das Geld unsere Rechte per Gericht zu erstreiten und in die nächsten Instanz zu verpulvern. Unsere Kundgebung darf nicht auf der Eberstr. stehen, weil die Anfahrt der Generäle und hochrangige Politiker der Weg freizuräumen ist.
Die Begründungen sind fadenscheinig. Man dürfe das Gedenken der Veteranen nicht in Sicht- und Hörweite beeinträchtigen. Das auf unsere Kundgebung einige Veteranen das Wort gegen jede Form des Militarismus erheben interessiert die Justiz nicht. Der juristisch abgesegnete Angriff auf die Versammlungsfreiheit geht mit der gleichzeitigen Militarisierung und Repression nach innen einher.
Das Verwaltungsgericht hat dem dringenden Wunsch der Polizei, des LKAs und dem Bundesinnenministerium entsprochen, unsere Kundgebung in die Unsichtbarkeit zu verdrängen.
Wenn tausend Menschen heute sich die Eberstr. nehmen und die Versammlungsfreiheit durchsetzen, sind wir die Letzten, die sich darüber beschweren würden. Was nicht heute passiert, wird morgen passieren. Der radikale Antimilitarismus braucht einen langen Atem.

Und wir werden heute an dem Simsonweg die geplante Kundgebung abhalten. Wenn tausend Menschen uns auffordern auf die Ebertstr. zu kommen, dann werden wir vom Simsonweg umziehen. Ansonsten hat sich nichts verändert. Wir sind Anlaufpunkt für Menschen, die sich erholen wollen weil sie in dem eingezäunten, sicherheitsgeschützten Areal des Veteranentages waren und von Aktivitäten dort berichten wollen, die sie gesehen haben. Wir sind Sprungbrett für alle, die die Veranstaltung anschauen wollen. Wir sind der Ort sich gute Beiträge anzuhören und Masse zu bilden.

Wir ermuntern dazu, bundeswehrbejahende Veteranen, das Militär und Politiker*innen mit einer entschlossenen antimilitaristischen Haltung zu konfrontieren. Wir werden sehen ob sie den Stresstest bestehen oder die antidemokratische Maske fallen lassen und Menschen den Zutritt zum sogenannten Veteranentag verwehren.

Wir rufen auf, zu jeder vollen Stunde überall wo wir sind richtig laut zu werden. Um ein Zeichen zu setzen und alle zu unterstützen, die innerhalb des Geländes antimilitaristisch aktiv zu werden.

Auch wenn es so aussieht als hatten wir eine Niederlage kassiert – wir sehen das anders. Dass die Polizei und ihre Hintermänner im Militär und der Politik zu dem undemokratischen Instrument der
Allgemeinverfügung greifen mussten, zeugt von einer Angst vor unserer Mobilisierung. Immerhin gibt es bundesweit unterschiedliche Aktivitäten gegen den Veteranentag. Und uns ist es gelungen den Veteranenlauf am Schlachtensee abzusetzen. Immerhin eine von um die 70 Veranstaltungen, die nicht stattfand. Wir konnten das Ereignis breiter skandalisieren, als sie damit gerechnet haben. Wir haben dem Militär Sorgen bereitet und die Polizei hat die Reißleine gezogen, weil die Möglichkeit (nachwievor) besteht, dass der Veteranentag ein Desaster werden könnte. Zu Recht.

Alle um 13.00 Uhr zum Reichstag. Bildet antimilitaristische Bezugsgruppen. Kreativität und Unberechenbar den Veteranentag zum Desaster machen.

Ab 13.00 Uhr KUNDGEBUNG Simsonweg, Einmündung Scheidemannstraße
17.30 Uhr Öffentliche Verlesung der PRESSEMITTEILUNG No6 zum Zwischenstand der Aktivitäten
Ermittlungsausschuss / EA ab 13.00 Uhr besetzt 030 692 22 22
Demoticker: https://berlin.demoticker.org/
Kontakt: antikriegsrat_berlin@riseup.net
Presseanfragen: 0155 110 16 361 (12.00 bis ungefähr 20.00 Uhr)

Die Kundgebung des anarchistischen Antikriegsrats findet am 15. Juni statt – Eilantrag und Widerspruch eingereicht.

Um den Ort wird gerade von unserer Anwält:in gerungen.

Den Eilantrag an das Verwaltungsgericht und den Widerspruch gegen die Allgemeinverfügung veröffentlichen wir hiermit.
Ob die Allgemeinverfügung (Polizeimeldung vom 13.06.2025) bestand hat, die noch nicht mal im Amtsblatt vom 13.06.2025 veröffentlicht wurde und damit ?eigentlich? erst gültig wird, wird heute entschieden.

Wo genau ihr auf unserer Kundgebung entspannt Chillen könnt, nachdem oder bevor ihr den allen weit offen stehenden Veteranentag besucht habt, wird sich also bald herausfinden lassen.